In vielen Bereichen unseres Lebens bekommt man den Eindruck, dass sie mit immer mehr Regeln und Vorschriften versehen werden, doch beim Thema Motorradführerschein sieht es anders aus. Hier hat sich im Laufe der Zeit eine Lockerung nach der anderen ergeben, zur Freude der jungen Fahranfänger.
Es geht endlich los!
Die Welt der motorisierten Zweiradunterhaltung eröffnet sich seit jeher im Alter von fünfzehn Jahren. Dann gehen die Türen auf. Das große Abenteuer beginnt, wenn auch erst einmal gemächlich, doch das soll sich schon bald ändern. Mit fünfzehn jedenfalls dürfen Mofas gefahren werden, diese dürfen mit maximal fünfzig Kubikzentimetern und 25 Stundekilometern Spitzengeschwindigkeit motorisiert sein. Es handelt sich hierbei eher um motorisierte Fahrräder, die aber im Zuge der E-Bike-Revolution immer mehr von der Bildfläche verschwinden.
Im Alter von sechzehn Jahren geht es dann mit der Führerscheinklasse A1 weiter, diese hat im Zuge der europäischen Angleichung den alten 1b abgelöst. Dieser sah ursprünglich vor, dass die jungen Fahrer mit maximal achtzig Kubikzentimetern und einer Höchstgeschwindigkeit von achtzig Stundenkilometern unterwegs sein durften. Die europäische Richtlinie sieht für die jungen Fahrer Motoren von bis zu 125 Kubikzentimetern und einer Maximal-Leistung von elf kW vor. Ein beachtlicher Sprung. Mit diesen Motoren sind Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 100 Stundenkilometer mühelos zu erreichen. Auch die Verbesserung der Beschleunigung ist dramatisch.
Der nächste Sprung macht den Unterschied noch deutlicher
Von den ursprünglich 27 PS, die später auf 34 PS angehoben wurden, hat man sich verabschiedet. Wer heute mit achtzehn Jahren den A2-Führerschein macht, der darf ein Motorrad mit bis zu 48 PS und einem Leergewicht/Leistungsverhältnis von 0,1 kW pro Kilogramm bewegen. Dem Hersteller KTM ist es gelungen, mit seinen Motorrädern diese Grenze perfekt auszuloten. Herausgekommen sind Fahrspaßmaschinen, die auch alten Hasen eine Menge Freude bereiten.
Wer sich zwei Jahre lang auf einem solchen A2-Bike erfolgreich bewegt hat, darf in die offene Klasse aufsteigen, in der es leistungstechnisch keine Grenzen gibt.
Die Umweltpolitik bestimmt auch die Führerscheinregelungen
Im Zuge des neuen Umweltbewusstseins hat es sich die EU zur Aufgabe gemacht, mehr Menschen auf elektrische Fahrzeuge zu bringen. Die Elektrifizierung des Verkehrs soll so beschleunigt werden und der große Erfolg der E-Bikes hat Mut gemacht auf mehr. Die Anwendungsbereiche solcher E-Bikes sind enorm und überzeugen viele Verbraucher. Darum soll es auch künftig immer einfacher werden, auf die nächstgrößere Klasse umzusteigen. Mit einem Autoführerschein lassen sich dann beispielsweise die feschen Flitzer von vässla durch die Innenstädte bewegen. Die Hürden, auf ein elektrisch betriebenes Fahrzeug zu steigen, sollen aber noch viel weiter sinken, es sind noch mit so manchen Neuregelungen zu rechnen. Ein Schritt in die richtige Richtung.
Mithilfe der Führerschein-Verordnung lässt sich also so manche Verhaltensänderung positiv beeinflussen und in der Vergangenheit ist dies meist zum Wohle des Fahrers gemacht worden.